Ein Buch, das du momentan liest
Vincent Kliesch: Der Prophet des Todes
Gerade heute morgen habe ich das Buch aus der Hand gelegt. Zuvor hatte ich die ersten beiden Bände über den Kommissar Julius Kern gelesen (Die Reinheit des Todes, Der Todeszauberer). Die ersten beiden Bände hatten mir recht gut gefallen. Von Band drei war ich enttäuscht wie selten in letzter Zeit von einem Buch. Bereits durch beiden ersten Bände zieht sich als roter Faden das "Verhältnis" des Kommissars zu dem Massenmörder Tassilo Michaelis. Was in den ersten beiden Bänden zur Erhöhung der Spannung beigetragen hat, wird in Band drei ins Abbsurde überspitzt.
Die eigentliche Handlung beginnt damit, dass ein getrennt lebendes Ehepaar jeweils eine Prophezeihung zugestellt. Tatsächlich sind beide innerhalb von drei Tagen tot. Kurz darauf bekommt auch Julius Kern eine solche Prophezeihung zugestellt, die sich eindeutig auf Tassilo Michaelis bezieht, der mittlerweile unter einem anderen Namen in London lebt. Julius Kern ist sich sicher, dass nur eine Begegnung mit seinem Erzrivalen (die ganze Buch ist voll solcher martialischer Begrifflichkeiten, die die Handlung in keiner Weise verbessern) die Situation lösen und seine Familie retten kann.
Ein kleines Schmankerl, was die Absurdität der Handlung betrifft: Tassilo Michaelis führt mittlerweile in London ein Restaurant. Als er gerade mal wieder einen seiner Gäste tötet, der sich nicht anständig benommen hat, wird er dabei von seiner Auszubildenden Chelsea beobachtet. Chelsea erpresst daraufhin ihren Chef. Sie möchte aber nicht etwa Geld oder einen besseren Job, nein, sie möchte von ihm lernen,wie man tötet.
Das Buch bietet darüber hinaus eine Menge weiterer völlig unglaubwürdiger Geschehnisse, Handlungsstränge, die nicht richtig durchdacht sind.
Selten habe ich so ein plattes und überflüssiges Buch gelesen. Eigtnlich finde ich es sehr schade, weil die ersten beiden Bände bedeutend besser waren. Aber dieser dritte Band ist nicht weiterzuempfehlen. Er wird eindeutig eines dieser Bücher, bei dem ich bestimmt nie wieder in Erwägung ziehen werde, es ein zweites Mal zu lesen.