Ja, die Polyxena hat sich heute aufgemacht eine Ausstellung zu besuchen. Zugegebenermaßen nicht meine Dauerbeschäftigung, sondern eher die Ausnahme. Noch dazu eine Ausstellung, die thematisch am ausgehenden Mittelalter beginnt, eine Zeit, die mich eigentlich überhaupt nicht interessiert. Aber, das Thema versprach äußerst interessant zu werden:
In der Vorankündigung hieß es, dass der Bogen zu ewigen Themen der Menschheit (Liebe, Hass, Eifersucht, Intrigen, Mord, Bigotterie usw.) gespannt werden würde. Also hat sich die Polyxena am Feiertag früh morgens los gemacht, ist eine ziemlich weite Strecke gefahren, hat sich mit einer Freundin getroffen und hat das Museum unsicher gemacht.
Im Museum angekommen, hingen Schilder, dass Taschen gewisser Größen nicht mitgenommen werden dürfen. Also hat die Polyxena brav ihre Tüte mit frisch erworbenen Zeitschriften (darüber berichtet sie in einem anderen Post) einschließen lassen. Ihre Handtasche sei okay. Der Kartenabreißer sah dies allerdings völlig anders. Ja, die Polyxena hat selten so unhöfliches Museumspersonal erlebt. Also durfte sie danach mit Schlüssel, Handy und Geldbörse in der Hand losziehen und endlich die Ausstellung erobern.
Ihr fragt euch bestimmt, was der Posttitel soll... Die Polyxena ist brav durch die Ausstellung gegangen, hat alles gelesen, was es zu lesen gab, jeden Film angeschaut, den es zu sehen gab und nach weit über zwei Stunden die Ausstellung verlassen. Sie hat gesehen: arthritische Knochen, rheumatisch-arthritische Knochen, Schuppenflechtenaufnahmen, Schädel mit Spaltspuren, arthritische Knochen, noch mehr arthritische Knochen und noch mehr arthritische Knochen...
Nein, es ist nicht übertrieben. Die Ausstellung war so aufgebaut, dass man sich vom ersten Medici chronologisch weiterarbeitete bis zum letzten. Aber schlussendlich ging es nur um die Krankheiten. es waren Knochen ausgestellt, es gab Artikel zu den Krankheiten und es gab für jeden Medici einen Film, in dem alle seine Leiden abgehandelt wurden. Es fand kaum eine Einordnung in den historischen Kontext statt, kaum bedeutende Dinge aus dem Leben der einzelnen Medici. Schlussendlich hat das dazugeführt, dass man irgendwann den Überblick verloren hat, welcher Cosimo, welcher Fernando jetzt eigentlich wessen Vater war und eigentlich was gemacht hat.
Zunächst war ich noch überzeugt, dass es an meiner Unkenntnis der Zeit und daran liegt, dass ich nicht die versierteste Museumsgängerin bin.
Die Freundin, die mich begleitete ist in dieser Hinsicht das Gegenteil von mir, kam aber zu dem gleichen Schluss...
Die Polyxena wundert sich somit über äußerst unhöfliches Museumspersonal und eine Ausstellung, die nicht im Ansatz hielt, was sie versprach und besser den Titel "Die Krankheiten der Medici" getragen hätte und zudem noch recht teuer im Eintritt war. Den Audioguide hätte man auch noch extra kaufen müssen...
Und ihr? Wie habt ihr den Feiertag verbracht? Was war euer letzter Museumsbesuch oder eure letzte Ausstellung? Und wurdet ihr in dieser Hinsicht schon mal positiv/negativ überrascht?
Hi Du,
AntwortenLöschenheute war ja Vatertag und der Schwiegerpapa legt da Wert drauf.
Also waren wir dort. War ein schöner Nachmittag.
Zuletzt war ich bei einer 60er Jahre Ausstellung in Karlsruhe.
Die war ganz nett, gut beschriftet, allerdings nicht sehr groß.
Davor waren wir im Technikmuseum in Speyer. Sehr schön und interessant, aber viel Stoff.
Zu viel Input ist auch nichts. Mir war dann die kleine Ausstellung doch lieber.
Liebe Grüße Daniel
Oh je , das hört sich ja wirklich wunderlich an. Meine letzte Ausstellung ist schon wieder ganz schön lange her und Du kannst sie Dir sogar in Auszügen anschauen: http://gemachtesundgedachtes.blogspot.de/2013/01/kunst-kinder-und-keine-katastrophen.html
AntwortenLöschenDas war für mich/ uns eine rundum geglückte Ausstellung! Liebe Grüße, Nicole
Ja, es ist immer wieder erstaunlich, was sich hinter Ausstellungen verbergen kann. Ich glaube mein erstaunlichste Ausstellung habe ich im Guggenheim Museeum in Bilbao gesehen. Fotografien einer Dame, die ich damals nicht kannte. Die haben mich total getroffen. Am enttäuschten war ich (und ich vergleiche jetzt nicht Äpfel mit Birenen) das MOMA in New York. Wenn Claude Monets Seerosen (auf gefühlten 50 m Länge) nicht gewesen wäre, dann hätte man glauben können hier die Menschen der Welt bestaunen zu dürfen und nicht die "Klischekunstwerke" der Welt.
AntwortenLöschenIch bin aber immer wieder erstaunt über Ausstellungen in kleinen Galerien. Hier in Karlsruhe war ich letztens total geflasht über ein mini Portrait im Fenster einer Galerie – und das ganz umsonst!
Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende.
Verena
Mittelalter ist ja auch so gar nicht meins, scheint aber doch ganz interessant
AntwortenLöschengewesen zu sein.
Ich möchte dir ganz lieb für deinen Kommentar zum Muttertagspost danken,
ich bin ganz gerührt .
Liebe Grüße,Andrea
Mein letzter Museumsbesuch ist leider schon eine Weile her...wir waren im Grünen Gewölbe in Dresden...unbedingt empfehlenswert!!! Da ist dann auch drin...was drauf steht....;-) LG Lotta.
AntwortenLöschenNa, da hast du ja einiges durchgemacht.
AntwortenLöschenIch persönlich mag eigentlich das Mittelalter schon,
aber nur in Buchform.
Liebe Seezwerggrüße
Mein letzter Museumsbesuch war in Berlin - eine Ausstellung über den Fotografen Newton. Die kann ich wirklich nur weiterempfehlen. Fotografieren war dort allerdings verboten ;-).
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Sabine
Ach, das klingt ja wirklich doof :/
AntwortenLöschenBisher ist mir so etwas eigentlich noch nicht in der Art passiert, außer als ich so mit etwas Fünfzehn in einer Kunstausstellung im Städel Frankfurt war und das Sicherheitspersonal meine Dreadlocks offensichtlich für ein Indiz hielt, dass ich die Bilder stehlen wollte.. und sich wirklich äußerst auffällig in meiner Nähe aufhielt, sodass am Ende sogar meine Mutter sie fragte, ob sie nicht eher die Bilder als mich im Blick haben sollten.
Aber ich denke, das war dann doch bei dir eher die Ausnahme-hoffentlich.
Einen schönen Sonntag! :)
Das hört sich ja nach einem richtigen Reinfall an...Schade eigentlich! Da hätte man bestimmt mehr draus machen können, aber vielleicht war die Ausstellung nur an Personen gerichtet, sie sich für arthritische Knochen interessieren??? Kann ja sein..Ich weiß gar nicht mehr, wann ich das letzte Mal eine Ausstellung besucht habe...Wäre mal wieder Zeit für einen Museumsbesuch.
AntwortenLöschenLiebe Grüße und hab einen schönen Sonntag!
Sabrina
dein bericht hört sich nicht gerade erfreulich an - da wär ich sicher auch etwas sauer wieder rausgekommen!
AntwortenLöschenich seh mir oft kunstausstellungen an, ärgere mich aber immer wieder über die museen, die fürs fotografieren noch geld haben wollen. bezahle ich da meine eigene "arbeitskraft" oder was??
aber meist bin ich doch sehr zufrieden!
liebe grüße, mano
Hach, da kriege ich beim Lesen schon platte Füße...obwohl das Thema eigentlich ganz interessant war.
AntwortenLöschenUnd unhöfliches Personal kann ich gar nicht leiden. Ich wäre versucht gewesen, umzudrehen.
Du hast das ja wenigstens tapfer überstanden!!
Liebe Grüße
Julika
Eine Ausstellung also, die sich mit x Generationen arthritisgeplagter Knilche aus dem Mittelalter befasst, deren Knochen überall rumhängen.
AntwortenLöschenDas klingt ja nach Mega-Spaß.
:-(
Da hofft das Nagerchen mal, dass der nächste Versuch mehr Erfolg bringt!
Grüße aus dem Bau!